Krifteler Kerb

Krifteler Kerb

Die Erinnerung an die Kirchweih ist seit altersher begangen worden und sie steht nach wie vor an der Spitze aller Feste und Feiern in Kriftel. 

 

Mit der "Kerb" ist nicht nur Tradition sondern auch Geschichte Kriftels auf das engste verbunden. Matthäus, am 21. September, bestimmt den darauf folgenden Sonntag zum Festtag im Herbst, zum Kerbesonntag. 

 

Im Mittelpunkt der Feststage stehen die Kerbeborschen. Die Wulle, so der Spitzname der Krifteler Kerbeborschen, locken nach wie vor alt und jung mit ihren ulkigen und originellen Sprüchen vor die Tür und sorgen für viel Spaß und Stimmung. 

 

Mit ihrem Engagement und Interesse für die Kerb sorgen sie dafür, dass diese alte Krifteler Tradition weiterhin aufrechterhalten wird und nicht ausstirbt. 

Zu den absoluten Höhepunkten während der Kerb zählt der Kerbemontag. 


Für die Kerbeborschen beginnt dieser Tag mit der Erstürmung der Schulen und der Bürgermeisterei. Nach "vollbrachter Tat" ziehen sie gemeinsam ins Zelt, wo an diesem Morgen der Kerbehammel "amerikanisch" versteigert wird und einen neuen Besitzer findet. 


Größer Beliebtheit erfreut sich ebenfalls der "Gickelschlag", bei dem es darum geht, einen Topf mit einem Dreschpflegel zu zertrümmern. Die Angelegenheit wird dadurch erschwert, dass der Teilnehmer die Augen verbunden bekommt. 


Diese beiden Traditionen sind dermaß beliebt bei der Bevölkerung Kriftels, dass es sich niemand nehmen lässt, an diesem Tag anwesend zu sein. 

Leider gehen jedoch einmal alle Feste und Feiern zu Ende, so auch die Krifteler Kerb. In den Abendstunden dieses denkwürdigen Tages (Kerbe-Dienstag) zieht dann der Leichenzug der weinenden und tief bedrückten Kerbeborschen, unter großer Anteilnahme der Krifteler Bürger, durch die Straßen und Gassen der Obstbaugemeinde. Die Trauerfeier findet ihren Höhepunkt im Freizeitpark, mit der feierlichen Feuerbestattung der Kerbebopp, dem Wahrzeichen der Kerb.


Unter den tröstenden Worten des Laienpredigers und der Messdiener, geht schließlich der Beschützer des Kerbebaumes unter großem Leidklage in Flammen auf. Das lautstarke Gejammer verstummt erst in jedem Moment, wenn der Leienprediger die glückliche Wiederkehr im folgenden Jahr verkündet. 

 

Zum Abschied singen die Kerbeborschen ihrem Kameraden noch ein Lied: 

Nehmt Abschied Brüder Kerbeborsch, der Johann geht von uns....




Fotos: Mitglieder KGK

Share by: